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  • AutorenbildDr Julien Drouart

Brandenburger Tor: das Monument Berlins

Aktualisiert: 24. Juni 2023



Das Brandenburger Tor ist ein Muss für jeden Berlin-Besucher. Das deutsche Nationalsymbol ist sowohl beeindruckend als auch erreichbar.


Das Brandenburger Tor ist ein unverzichtbarer Besuch in Berlin


Das 18. Jahrhundert war das Jahrhundert der Aufklärung, die humanistische und universalistische Konzepte in ganz Europa bekräftigte. Diese zweite Renaissance beeinflusste die westlichen Gesellschaften und brachte sie dazu, ihre Beziehung zu den Künsten und zu Gott zu überdenken, indem sie den Menschen in den Mittelpunkt eines neuen Schemas stellten, dem sich die europäischen Monarchen nicht entziehen konnten. Das Konzept des aufgeklärten Herrschers tauchte auf: Der Despot wäre nicht länger ein Tyrann, er wäre gerecht und würde für das Gemeinwohl arbeiten. Diese Renaissance war geprägt von einer Rückkehr zur Schönheit in der Stadtgeographie.


In Berlin traten die Könige von Preußen in die Fußstapfen Friedrichs II. und beauftragten ein Denkmal vor den Toren der Stadt, um das Erbe der Aufklärung zu sakralisieren: Schönheit durch eine Nachbildung der Propyläen in Athen und Toleranz durch die Errichtung eines nach außen offenen Tores.


Die napoleonische Eroberung 1806 veränderte die Symbolik und das Denkmal wurde im 19. Jahrhundert zum Symbol des preußischen Militarismus. Bei den Kämpfen im April 1945 beschädigt, wurde das Brandenburger Tor an die DDR übergeben und zum Symbol der Teilung zwischen Ost und West. Seit der Wiedervereinigung ist es zum emblematischen Denkmal der deutschen Nation geworden.



Ein Denkmal der Toleranz, offen zur Außenwelt hin


Es gibt zwei Möglichkeiten, durch das Brandenburger Tor zu gelangen: durch den Ausgang vom Pariser Platz oder durch den Eingang von der Straße des 17. Juni, die den Tiergarten durchquert. Die erste Perspektive führt Sie aus dem bebauten Gebiet heraus und plötzlich stehen Sie vor einem Wald, der beide Seiten der Straße säumt, mit der Siegessäule in der Ferne. Berlin ist übersät mit Grünflächen. In der zweiten Ansicht hingegen sieht der Besucher einen offenen und weiten Raum, in dem es von Hunderten von Menschen, Touristen, Passanten und Schulgruppen wimmelt. Dann öffnet sich die Stadt auf Unter den Linden, der zentralen Allee des ehemaligen Ost-Berlins.


Das Brandenburger Tor ist nicht imposant und seine relativ geringe Höhe macht es zu einem Denkmal in Menschengröße. Die Nähe wird dadurch verstärkt, dass sich jeder ungehindert nähern und es überqueren kann. Am Pariser Platz zeigen verschiedene Institutionen, vor allem Banken, sowie die französische und die amerikanische Botschaft, Fassaden, die in ihrem aseptischen Stil mal schön, mal bedauerlich sind und das Tor erdrücken, statt es aufzuwerten.


Diese unwahrscheinliche architektonische Diskrepanz wird uns daran erinnern, dass zur Zeit der Teilung nur das Tor erhalten war und dass alle Gebäude, die es jetzt umgeben, nach der Wiedervereinigung gebaut wurden, mit zeitgenössischen architektonischen Codes und Standards. Dennoch ist das Symbol des Brandenburger Tors erhalten geblieben und obwohl es nach dem Krieg und der Wiedervereinigung umfangreich renoviert wurde, ist das Mauerwerk original geblieben.



Ein Symbol der deutschen Wiedervereinigung


Trotz der Kritik an den Rekonstruktionsarbeiten am Pariser Platz ist ein Besuch des Brandenburger Tores ein Muss für jeden Besucher der Stadt. Zugegeben, das Denkmal scheint in seinen Dimensionen überfordert zu sein. Eine "zeitgemäßere" Alternative hätte vielleicht mehr Wirkung gehabt als die aktuellen Gebäude, die den alten Stil kopieren, ohne die Authentizität zu haben.


Nichtsdestotrotz war das Hauptziel, die Spuren der Berliner Mauer, die das Tor auf dem Grenzgebiet umschloss, zu beseitigen. Insofern wurde das Ziel in extrem kurzer Zeit erreicht.


Letztlich spiegelt die Kombination verschiedener Stile die Architektur der Wiedervereinigung wider. Ein Besuch kann zu jeder Tageszeit erfolgen, vorzugsweise bei gutem Wetter. Idealerweise kommt man sehr früh am Morgen, um einen völlig leeren Platz zu genießen oder am frühen Abend zur blauen Stunde. Ein Tipp: Sie sollten es während Ihres Aufenthaltes mehrmals zu verschiedenen Zeiten sehen.


Gefällt mir

  • Ein intimes nationales Symbol

  • Ein beeindruckendes architektonisches Ensemble

  • Ein Muss für Fotografie-Liebhaber

Gefällt mir nicht

  • Die Sicherheitsbarrieren unterbrechen die Immersion

  • Zugänge manchmal für die Öffentlichkeit gesperrt

  • Die vielen Taschendiebe

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